Sorge um Zukunft des Hauptschulstandortes

Am 19. Januar hatte die SPD Bedburg-Hau zu einer Informationsveranstaltung zur Entwicklung des Schulstandortes eingeladen. Wilhelm van Beek, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Bedburg-Hau, freute sich als Versammlungsleiter die erschienenen Bürgerinnen und Bürger und Schulpflegschaftsvertreter begrüßen zu können. Anschließend hieß er die Referenten, Herrn Georg Seves, Leiter des Fachbereiches Schule der Gemeindeverwaltung Bedburg-Hau sowie Herrn Willi Hermsen von der Gesamtschulinitiative Kleve herzlich willkommen.

Die Sozialdemokraten hatten sich in den zurückliegenden Jahren immer wieder intensiv und produktiv mit der Schulsituation in Bedburg-Hau, speziell zur Attraktivitätssteigerung und Sicherung der Schulen, auseinandergesetzt. Beispielhaft führte van Beek, den auf SPD-Antrag eingerichteten Offene Ganztag an den Grundschulen und die sehr erfolgreiche 13plus Betreuung an der Hauptschule Sankt Markus Bedburg-Hau, auf.

Da das Thema Schule auch stark mit Emotionen besetzt ist, entstand schon während, aber insbesondere nach den Vorträgen der beiden Referenten eine lebhafte Diskussion. Dennoch waren die Wortbeiträge aller Teilnehmer stets sachlich-fair und durchweg konstruktiv. Georg Seves (Gemeindeverwaltung Bedburg-Hau) präsentierte und erläuterte detailliert und verständlich die aktuellen Zahlen und Entwicklungen. Aus seinen Daten zeigte sich eine positive Entwicklung der einzuschulenden Kinder im Schuljahr 2010/11 von 93 auf 127 Kinder im Schuljahr 2014/15. Grund für die guten Zahlen dürften die neuen Baugebiete in Hau und Hasselt sein, wodurch die Einwohnerzahl in den letzten Jahren auf mittlerweile über 13200 Bürger gewachsen ist, führte Seves aus.

Analog dazu ist ebenfalls die Prognose an den Grundschulen sehr erfreulich. In der Grundschule Hau sind die Zahlen sehr stabil und diese kann in den nächsten Jahren immer zweizügig gefahren werden. Für die Grundschule Sankt Markus lassen die Zahlen für beide Standorte gleichfalls zuversichtlich in die Zukunft blicken. In Schneppenbaum durchweg 2 zügig, in Hasselt einzügig möglicherweise im Schuljahr 2014/15 sogar wieder zweizügig.

Hingegen sind die prognostizierten Schülerentwicklungen für die Sankt Markus Hauptschule Bedburg-Hau doch besorgniserregend. Meist hart an der Grenze der Mindestschülerzahl für die Einzügigkeit, wird sie im Schuljahr 2014/15 sogar mit nur 15 Schülern unterschritten. Zwar sind Einpendler, also Schüler aus anderen Kommunen, die in Schneppenbaum zur Schule gehen wollen, noch nicht berücksichtigt, aber ebenso wenig berücksichtigt ist eine mögliche Gesamtschule Kleve, wodurch wahrscheinlich die Schülerzahl weiter sinken würde.

Willi Hermsen (Gesamtschulinitiative) stellte daraufhin die Entwicklung, von der Entstehung bis zum aktuellen Stand sowie die Beweggründe der Initiative engagiert und nachvollziehbar dar. Er berichtete darüber, dass allein aus Bedburg-Hau über 60 potentielle Anmeldungen für die Gesamtschule der Initiative bekannt sind. Des weiteren berichtete er über die jüngsten Presseveröffentlichungen, wonach vonseiten der Stadt Kleve eine Empfehlung der Gemeinde Bedburg-Hau für die Gesamtschule angefragt wurde.

Zur Sicherung des jetzigen Hauptschulstandortes wurde in der Versammlung diskutiert, inwieweit eine Einrichtung der Gesamtschule am Hauptschulstandort Bedburg-Hau möglich sei. Allein aufgrund der räumlichen Kapazitäten würde dies schwierig.

Für die SPD zog van Beek das Fazit: „Als Vertreter der Interessen von Bedburg-Hau werden wir jedenfalls nicht tatenlos zu sehen, dass unser Standort der Sekundarstufe 1 möglicherweise schleichend in ein paar Jahren ausläuft. Wie auch immer das Angebot der Sekundarstufe 1 aussieht, wir wollen auch in Zukunft ein weiterführendes Bildungsangebot in Bedburg-Hau erhalten.“ Aufgrund der hohen Anzahl Bedburg-Hauer Schüler für eine Gesamtschule müsse man auch eine Art Dependance der Gesamtschule in Bedburg-Hau in die Überlegung miteinbeziehen führte van Beek aus.

„Wir werden hier am Ball bleiben. Diese Veranstaltung ist für uns nur der Beginn. Wir werden in dieser Ratsperiode alle Bildungseinrichtungen besuchen, angefangen mit der Hauptschule. Wir wollen wissen worüber wir reden und zu entscheiden haben“, so van Beek. Zum Schluss bedankte er sich bei den erschienenen Bürgern und den Referenten für ihre Beiträge.

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